Janine Egger: Freude durch Zurückgeben

Jan. 2022

Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Dieses altbekannte Sprichwort gilt gleichermaßen für Personen wie auch für Organisationen. Wie der Kleidungsstil bei Menschen vermittelt auch das Corporate Design mit seinen definierten Farben, Bilderwelten und Typografien einen ersten Eindruck davon, welche Werte und Identität hinter einer Marke stehen. Genau darum kümmert sich bei der PATRIZIA Foundation Janine Egger, die zuvor in Paris Fotografie und Kunst studiert hat.

Seit 2021 unterstützt sie die Stiftung operativ und entwickelt gemeinsam mit dem Team die Marke visuell weiter. Als Tochter des Stiftungsgründers, Wolfgang Egger, ist ihr die Tätigkeit der PATRIZIA Foundation bestens bekannt: Schon mehr als zehn Jahre ist sie im dreiköpfigen Stiftungsrat aktiv und verkörpert wie keine andere, dass in der PATRIZIA Foundation generationen-übergreifend gedacht und gearbeitet wird.

In welchen PATRIZIA KinderHäusern warst du schon?

Ich war schon bei allen afrikanischen PATRIZIA KinderHäusern in Tansania, Kenia, Südafrika, Ruanda, Uganda und Zimbabwe, genauso wie in Indien. Von den insgesamt 19 Kinderhäusern weltweit habe ich bis auf drei schon alle vor Ort besucht – manche sogar mehrfach.

Gibt es eine besondere Erinnerung, die du von einem der Besuche mit nach Hause gebracht hast?

Unser neues Mädchenwohnheim in Porayar in Südindien verbinde ich mit besonders vielen guten Erinnerungen. Dort leben etwa 300 Mädchen im Alter von fünf bis 17 Jahren. Viele von ihnen sind Halb- oder Vollwaisen und kommen ausnahmslos aus armen und familiär schwierigen Verhältnissen. Und trotz oder vielleicht gerade wegen dieser prekären Umstände ist die Fröhlichkeit dort ansteckend und der großartige Zusammenhalt unter den Mädchen bewegend. Es fühlt sich wie eine große Familie an.

Woran machst du das fest?

Wie in einer Familie übernehmen die großen Kinder Verantwortung für die kleineren. Das beginnt morgens, wenn die älteren Mädchen den jüngeren beim Waschen und Anziehen helfen. Und so zieht es sich durch den Tag: Auf dem Schulweg passen sie auf, haben ein Auge darauf, dass jeder im Unterricht mitkommt und unterstützen bei den Hausaufgaben. Und wie große Schwestern sind sie für die großen und kleinen Sorgen da. Das finde ich großartig. Da geht mir das Herz auf.

Kinder stehen im Fokus in den Einrichtungen der PATRIZIA Foundation. Was können diese hier lernen?

Ganz einfach – dass ihnen die Zukunft gehört. Kinder lernen in unseren Einrichtungen, dass sie etwas zählen und ein unverzichtbarer Baustein ihrer und unserer Gesellschaft sind. Über unsere Partner versetzen wir junge Menschen in die Lage, ihr Leben selbst besser in die Hand zu nehmen und so zum Gestalter ihrer Zukunft zu werden. Sie erfahren, wozu sie imstande sind, gewinnen Selbstvertrauen und sehen sich selbst aus einer neuen Perspektive. Die PATRIZIA Foundation ist dabei nur Helfer im Hintergrund.

Wie erklärst du jemandem, was die Stiftung macht und wofür sie steht?

Unser Ziel ist es, Kindern Zugang zu Bildung zu geben. Nur so werden sie den Kreislauf ihrer Armut durchbrechen und ein selbstbestimmtes Leben führen können. Die PATRIZIA Foundation agiert dabei als Initiator, der mit seinen Investments beispielsweise neue Schulen errichtet. Der Aufbau und langfristige Betrieb von Schulen werden dabei von unseren lokalen Partnern übernommen. So stellen wir sicher, dass sich vor Ort eine nachhaltige Gemeinschaft bildet und wir so Hilfe zur Selbsthilfe leisten.

Was antwortest du Menschen auf die Frage, warum man die PATRIZIA Foundation unterstützen sollte? Was macht den Unterschied für dich?

Aus meiner Sicht ist die PATRIZIA Foundation sehr besonders. Das beginnt bei der Zusage, dass jeder gespendete Euro direkt in eines unserer Projekte fließt – egal ob ein Euro, zehn Euro oder 10.000 Euro. Denn die Verwaltungskosten der Stiftung werden zu 100 Prozent von der PATRIZIA AG

PATRIZIA Child Care Porayar - Mädchen gibt essen an Mitschülerinnen aus
PATRIZIA Child Care Porayar, Indien - Sabine Schillinger-Köhne verteilt Geburtstagskuchen
PATRIZIA Child Care Porayar, Indien - Mädchen im Unterricht

getragen. Zudem zeichnet sich die Stiftung für mindestens 25 Jahre verantwortlich für das Projekt und schafft damit die Voraussetzung, langfristig etwas zu bewegen.

Was uns auch unterscheidet, ist, dass wir mit unserer Stiftungsarbeit eine große Bandbreite abdecken. Wir sind offen für die unterschiedlichsten Projekte und können schauen, welche Hilfe wo und in welcher Art notwendig ist. Voraussetzung dafür ist, dass wir den richtigen Partner vor Ort finden, der unsere Infrastruktur betreibt und mit Leben füllt.

Gibt es ein bemerkenswertes Beispiel, an dem man den Mehrwert der Stiftung erkennen kann?

Unsere Schule in Buyamba in Uganda ist aus meiner Sicht ein gutes Beispiel. 2010 haben wir die Schule komplett renoviert und ausgebaut. Aus den ehemals 400 Schülern sind mittlerweile 800 Schüler geworden. Zwischenzeitlich hat die Stiftung die Sanitärbereiche und die Wasserversorgung neugestaltet – mit dem Effekt, dass sich die Schule heute zu einem Treffpunkt und Zentrum entwickelt hat und als Rathaus, Markt- und Sportplatz genutzt wird. Dieser neue Mittelpunkt war unbezahlbar bei unserer Unterstützung der Schule während der Corona-Pandemie. Denn so waren die Hilfeleistungen unseres Corona-Fonds sehr schnell zugänglich und wir konnten die Einwohner mit Lebens- und Desinfektionsmitteln versorgen. 

Viele junge Menschen engagieren sich gerade für Fridays For Future und Klimaschutz. Was machst du diesbezüglich?

Ich finde das großartig, dass sich so viele Menschen für Fridays For Future engagieren. Dass sich junge Menschen für den Klimaschutz einsetzen können, dafür schaffen wir allerdings die Grundlage. Denn eines ist klar: Für die Zukunft wird sich nur derjenige interessieren, der eine hat. Und genau daran arbeitet die PATRIZIA Foundation, indem wir den Kindern in unseren Einrichtungen Türen für ein besseres Leben öffnen.

Gibt es Stiftungen als Vorbild, an dem du dich orientierst?

Es gibt viele Stiftungen, die mir gut gefallen und auch einen wirklich großartigen Außenauftritt haben. Von denen lasse ich mich durchaus inspirieren, letztendlich wollen wir mit der PATRIZIA Foundation aber selbst Maßstäbe setzen.

Was sind deine Ziele für die Zukunft?

Die Stiftung ist für mich ein langfristiges Unterfangen. Ich hoffe, dass wir immer mehr Kinder auf immer bessere Weise unterstützen können. Letztlich geht es aber darum, sie nicht nur richtig auszubilden, sondern ihnen auch eine wirkliche Chance auf einen Arbeitsplatz und ein Einkommen zu geben. Je mehr Kinder wir erreichen, desto größer wird auch die Wahrscheinlichkeit, das Leben vor Ort für alle insgesamt zu verbessern. Seit Gründung der Stiftung hat sie über 250.000 Kinder erreicht. Gegenüber den Anfängen sind wir heute aber deutlich größer, stärker und professioneller aufgestellt. Wir denken daher alles andere als klein. Wir wollen Großes bewirken!

Was treibt dich persönlich bei deiner Stiftungsarbeit an?

Wer wie viele Menschen in Afrika in Armut lebt und seine Familie durchbringen muss, für den ist das Überleben ein harter Kampf. Ich bin privilegiert, diesen Kampf nicht führen zu müssen. In meinem Leben stehen Werte wie Dankbarkeit und der Wunsch im Vordergrund, respektvoll und mit Anstand zu handeln. Dazu gehört für mich auch, sich für andere zu engagieren. Es macht mir persönlich Freude, dass ich über meine Arbeit bei der PATRIZIA Foundation etwas zurückgeben kann und aktiv einen Beitrag dazu leiste, die Welt ein bisschen besser zu machen.

Das Interview führte Andreas Menke. 

 

Janine Egger

Janine Egger wurde 1991 in Augsburg geboren. Nach der Schule studierte sie Bildende Kunst und Fotografie. Ihren Abschluss machte sie an der PARSONS School of Design. 2015 erhielt sie die Honorable Mention des International Photography Award (IPA) in der Kategorie People. Nach ihrer Tätigkeit für den Künstler Oliver Rath arbeitete sie als Freiberuflerin im Designbereich und gründete mit Schulkameraden COMMON Instincts. Janine hat für kreative Projekte wie die TEST Kitchen, MY Sappho und Vans als Freelancer gearbeitet. Heute arbeitet sie für die PATRIZIA Stiftung an kreativen Projekten und Visualisierung.

Bildungsbotschafter Mario Götze erklärt zum Auftakt der Kampagne mit dem Herzensprojekt im ostindischen Muniguda: “Bildung ist für mich ein Weg, um die Welt zu einem gerechteren Ort zu machen. Diesen Grundsatz habe ich von Klein auf mitgegeben bekommen. Eine gute Bildung eröffnet Möglichkeiten, sein Leben selbst zu gestalten. Mit einem besseren Zugang zu Bildung nähern wir uns dem Ziel, gleiche Chancen für jede und jeden zu bieten“, eine Überzeugung, mit der Mario Götze die Bedeutung der Kampagne unterstreicht. Die geplanten Erweiterungen umfassen den Bau von Sanitäreinrichtungen, zehn neuen Klassenräumen, drei naturwissenschaftlichen Räumen, einer Bibliothek und einem Computerraum. Durch diese Maßnahmen kann die Stiftung rund 1.000 benachteiligte jungen Menschen in der Region Bildung zugänglich machen und insbesondere Mädchen damit eine Alternative zur frühen Verheiratung bieten. Oberbürgermeisterin Eva Weber erweitert den Bildungsbegriff zudem: „Bildung ist für mich der Schlüssel für ein gelingendes Leben. Und zwar für alle: Denn Bildung ist ein lebenslanger Prozess, der nicht mit dem Schulabschluss endet, sondern bis in hohe Alter stattfindet.“

Neben Oberbürgermeisterin Eva Weber und dem Fußballspieler Mario Götze haben weitere herausragende Augsburger Persönlichkeiten und Repräsentanten des öffentlichen Lebens ihre Unterstützung für die Initiative kundgetan. André Bücke, Intendant des Staatstheaters Augsburg, Halil Altintop, ehemaliger FCA-Spieler und Jugendtrainer beim FC Bayern München, Gordon Rohrmeier, Präsident der Technischen Hochschule Augsburg, Sandra Peetz-Rauch, Vorständin der Stadtsparkasse Augsburg, Prof. Dr. Stephan Vogt, Ärztlicher Direktor der Hessing-Stiftung und die Unternehmerin Ramona Meinzer engagieren sich leidenschaftlich für die Bildungsinitiative aus Augsburg. Auch Personen aus unterschiedlichen Berufsfeldern zeigen ihre Unterstützung, darunter Bianca Uhl, Marktfrau vom Stadtmarkt Augsburg, Wolfgang Fratz, Rechtsanwalt der Kanzlei Sonntag & Partner, Masterstudentin und syrischer Flüchtling Shereen Diko, der Augsburger Journalist Christian Ort oder Katharina Ulbrich, Reinigungsfachkraft im Augsburger PATRIZIA-Büro. Mit ihrer Teilnahme möchten die Unterstützer sowohl das lokale als auch das internationale Interesse der Bildungsakzente der `Hearts4Change´-Kampagne in den Fokus rücken. 

Die PATRIZIA Foundation ruft mit ihren Plakaten in Augsburg, in den Sozialen Netzwerken und mit Flyern dazu auf, sich aktiv an der Kampagne zu beteiligen. Das Engagement für mehr Bildung soll durch Spenden und das Teilen der Kampagne in den Sozialen Medien mit dem Hashtag #Hearts4Change eine breite Wirkung entfalten.

Weitere Informationen sind verfügbar unter

www.patrizia.foundation/hearts-for-change. 

Hintergrundinformationen zur PATRIZIA Foundation:

Die PATRIZIA Foundation wurde 1999 von Wolfgang Egger gegründet. Ziel der Stiftung ist es, weltweit möglichst vielen Kindern und Jugendlichen den Zugang zu hochwertiger Bildung, Gesundheitsversorgung und Fürsorge zu ermöglichen und ihnen somit zu einem freien und selbstbestimmten Leben zu verhelfen. In den Bildungsprojekten, die mindestens 25 Jahre begleitet werden, schafft die Stiftung mit ihren KinderHäusern analoge und digitale Bildungsinfrastrukturen, wo sie am dringendsten gebraucht werden. In den bisher 25 Jahren, in denen die Stiftung inzwischen aktiv ist, wurden weltweit bereits 23 KinderHaus-Projekte auf vier Kontinenten eröffnet. Zum Beginn des 25-jährigen Jubiläumsjahr im Jahr 2024 startet die PATRIZIA Foundation gemeinsam mit der Augsburger Kanzlei Sonntag & Partner ein neues KinderHaus-Projekt in Benin. Getreu dem Leitsatz „Building Better Futures“ realisiert die PATRIZIA Foundation immer gemeinsam mit lokalen Partnern den Aufbau und langfristigen Betrieb von Schulen, Ausbildungsstätten, Kinderkrankenhäusern und Wohnunterkünften zur Entwicklung nachhaltiger gesellschaftlicher Strukturen. Die Stiftung garantiert, dass die gesammelten Spenden zu 100 Prozent in die KinderHaus-Projekte fließen, und den benachteiligten Kindern und Jugendlichen zugutekommen.