PATRIZIA School Dhoksan
2012 wurde im nepalesischen Bergdorf Dhoksan die PATRIZIA School Dhoksan für die Grundschulklassen 1 bis 5 eröffnet. Sie überstand das schwere Erdbeben 2015 im südasiatischen Binnenstaat nahezu unbeschadet und diente einigen Familien sogar vier Monate lang als Notunterkunft. 2018 wurde die Grundschule erweitert, sodass die Kinder nun bis zur achten Klasse zur Schule gehen können.
Nepal ist eines der ärmsten Länder der Welt, fast jeder zweite Erwachsene in dem südasiatischen Land ist Analphabet. Um nachfolgenden Generation durch schulische Bildung eine bessere Zukunft zu ermöglichen, hat die PATRIZIA Foundation 2012 in Dhoksan eine Grundschule gebaut.
„Trotz 45 Minuten Schulweg strahlen die Kinder bei ihrer Ankunft und freuen sich auf den Schultag.”
Peter Helfrich
Pate der PATRIZIA School Dhoksan
Gebäude für die Zukunft
Schule wird nach schwerem Erdbeben zu Schutzraum
Bei dem schweren Erdbeben 2015 wurden im ganzen Land rund 4.000 Schulen zerstört. Die solide erbaute PATRIZIA School Dhoksan überstand die gewaltigen Beben vergleichsweise unbeschadet und beherbergte mehrere Familien vier Monate als Notunterkunft. 2016 wurden die Fenster, die Decke und der Boden durch die PATRIZIA Foundation renoviert.
Schulerweiterung mit Baumaterial aus Erdbebenruinen
Damit die Schüler nach der Grundschulbildung ihr Wissen erweitern können, hat die PATRIZIA Foundation in Kooperation mit Supertecture 2018 die Schule zu einer erweiterten Grundschule ausgebaut, sodass die Kinder nun bis zur achten Klasse unterrichtet werden können. Vier neue Gebäude entstanden, die auch eine Bibliothek und einen Lesesaal beherbergen.
Die beim Bau verwendeten Materialien waren zum Teil Spenden aus vom Erdbeben zerstörten Häusern und somit Symbol für den Wiederaufbau.
Unter der Leitung von Till Gröner von Supertecture plante und setzte eine Gruppe von Architekturstudenten der FH Augsburg nach neuestem Forschungsstand ihren Plan für die neuen Gebäude um.
Erdbebensicher und nachhaltig gebaut
Schwerpunkt war dabei erdbebensicheres Bauen – unter Nutzung lokaler Bauweisen. Jedes Klassenzimmer ist ein individuell errichtetes Gebäude aus verschiedenen lokalen, traditionellen Naturbauweisen wie Stampflehm, Bambus, Ziegel und Naturstein.
Die Gebäude liegen auf über 2.000 Metern Höhe und geben den Kindern neben dem individuellen, kreativitätssteigernden Baustil einen ausgezeichneten Blick über das atemberaubende Himalaya-Panorama.
Als lokale Partner kümmern sich neben dem Schuldirektor Man Bahadur das Schulkomitee Shila Devi School Board, ein Zusammenschluss von Eltern der Schüler, vor Ort um den reibungslosen Ablauf.
Prämierte Architektur
2020 wurde unser Partner Supertecture für die nachhaltig gebauten Häuser der PATRIZIA School Dhoksan mit dem Hans-Sauer-Award 2020 „Designing Circularity in the Built Environment“ ausgezeichnet sowie mit dem ersten Platz des Hans-Benedikt-Preises der Hochschule Augsburg. Darüber hinaus war die Schule für den Brick Award 2020 in der Kategorie „Building outside the box“ nominiert.
Unsere Projekt-Partner:
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Storys of Change
Nimas Weg
Weite Wege sind zwar mühsam, lohnen sich aber in der Regel. So wie Nimas täglicher Schulweg in die PATRIZIA School Dhoksan.
Die elfjährige Nima besuchte fünf Jahre lang die Grundschule in Dhoksan. Obwohl es für sie die nächstgelegene Schule ist, hat das Mädchen einen täglichen Schulweg von 45 Minuten.
Aber der Weg macht ihr wenig aus, weil sie sich auf die Schule freut. Und weil sie ihn gemeinsam mit ihren zwei kleinen Brüdern laufen kann.
Durch die Schulerweiterung der PATRIZIA School Dhoksan endet ihre Schulbildung nicht nach der Grundschule. Nima kann dort nun bis zur achten Klasse Unterricht erhalten und weiterhin gemeinsam mit ihren Brüdern zur Schule laufen. In den neuen Klassenzimmern fühlt sie sich sehr wohl.
Dreißig Storys of Change
Bis zu 45 Minuten gehen die Kinder in der bergigen Region um Dhoksan jeden Tag zu Fuß, um in die Schule zu kommen. Morgens hin und nachmittags wieder zurück nach Hause, damit sie dem spannenden Unterricht in der PATRIZIA School Dhoksan folgen können. Neben unsicheren Straßen und steilen Anstiegen erschweren in der Regensaison zusätzlich die Monsunniederschläge den Fußmarsch. Sechs engagierte Elternteile haben sich zusammengetan, um eine Alternative zu suchen: Gemeinsam sammelten sie 3.000 Euro, um einen Schulbus zu kaufen. In dem Minibus haben 20 bis 30 Kinder Platz, denen von jetzt an der tägliche lange Fußmarsch zur Schule erspart bleibt.
Der Schulbus ist für alle ein großes Glück. Vor Freude strahlend springen die Schüler am Ende der Fahrt über kurvige Bergstraßen aus dem Minibus und laufen zu ihren Freunden, um gemeinsam den Unterricht zu besuchen.
Damit die Kinder auch jeden Tag zur Schule gelangen, wechseln sich zwei Dorfbewohner als Fahrer ab. Auch sie strahlen dabei mindestens genauso sehr wie die Kinder. Das Projekt Schulbus zeigt: Gemeinsam zaubern positive Veränderungen ein Lächeln in viele Gesichter.