PATRIZIA School Harare

Die PATRIZIA School Harare in Simbabwes gleichnamiger Hauptstadt ist ein schönes Beispiel dafür, wie nationale und internationale Zusammenarbeit mit ausgewählten Partnern wirkt: 2016 kann die Rising-Star-Schule in der Siedlung Hopley eröffnet werden. Nach Erweiterungen 2017, 2018 und 2019 bietet die Schule bereits zehn Gebäude.

Ein wichtiger Schritt für das im südlichen Afrika gelegene Binnenland Simbabwe. 2020 begann der fünfte Bauabschnitt, bei dem vier weitere Klassenräume für je 50 Schüler entstehen sollen. Aufgrund der Corona-Pandemie baut unser Partner Ingenieure ohne Grenzen diesen Abschnitt aktuell ausschließlich mit Arbeitskräften vor Ort.

Andreas Menke mit Kindern

„Die Schule wächst mit jedem Bauabschnitt und mit ihr steigt die Anzahl der glücklichen Kinder, die hier endlich lernen dürfen.”

Andreas Menke
Pate der PATRIZIA School Harare

Eine Siedlung ohne Infrastruktur

Nach staatlich verordneten Zwangsumsiedlungen im Jahr 2005 mussten mehr als 30.000 Menschen ihren Heimatort verlassen. In der Folge entstand die Siedlung Hopley am südlichen Stadtrand Harares – eine Siedlung gänzlich ohne Infrastruktur, ohne Wasser, ohne Strom, ohne Schule. Tausende Kinder hatten keinen Zugang zu Bildung oder müssen weite, teilweise gefährliche Schulwege auf sich nehmen.

Viele Partner – ein Ziel 

Mit der einheimischen Organisation Vision & Hope Foundation begann 2016 der Bau der Grundschule nach einem modularen und einfach erweiterbaren Konzept, bei dem bis 2022 in sieben Bauabschnitten insgesamt 18 Klassenzimmer entstehen sollen. Neben der PATRIZIA Foundation unterstützten auch die Ingenieure ohne Grenzen mit 20 lokalen Arbeitern und lokale Bauunternehmen den Bau der einzelnen Abschnitte. Die lokalen Arbeiter und Bewohner Hopleys wurden so geschult, dass sie neue Abschnitte mehr und mehr selbstständig errichten können. Als weiterer Partner unterstützt der deutsche Verein ZimRelief die Schule seit vielen Jahren mit Schulmaterialien, Lehrergehältern und Schulspeisungen für die Kinder. Dadurch bekommen ca. 200 bis 300 der jüngsten Schüler eine vollwertige Mahlzeit am Tag.

Die Schule wächst

2016 werden die ersten beiden Klassenzimmer fertig gestellt, im zweiten Bauabschnitt 2017 weitere zwei Räume. 2018 kommen weitere drei Klassenzimmer hinzu, 2019 noch drei. So wird sich die Zahl der Kinder und Jugendlichen zwischen fünf und vierzehn Jahren, die jährlich die Schule besuchen können, bis Ende 2022 sukzessive auf 800 erhöhen. Realistisch 

Schülerinnen und Schüler im Unterricht
Junge lacht

rechnen die Erbauer aber mit einer Überbelegung, so dass bis zu 1.000 Schüler hier zur Schule gehen können.

Neue Chancen für die Bevölkerung Hopleys

Die Schule verändert das Viertel positiv. Sie ist zum Dreh- und Angelpunkt in Hopley geworden. Die Arbeiter, die beim Schulbau ein regelmäßiges Einkommen erzielen, können ihre Familien nun ernähren und ihren Kindern eine schulische Ausbildung ermöglichen. Manche nutzen ihre am Bau erworbenen Kenntnisse – und erbauen eigene Häuser oder bilden sich zum zertifizierten Maurer weiter. Viele geben ihr Wissen innerhalb der Gemeinde weiter.

Der neue Bau und die große Anzahl an Plätzen, die die Schule durch den erweiterten Bau anbieten kann, eröffnen insbesondere auch vielen Mädchen eine wirkliche Alternative zu einer frühen Heirat. Mit der erworbenen Bildung kann ihr Weg in eine selbstbestimmte Zukunft beginnen.

Prämiertes Bauprojekt

Die Architektin der Schule, Kristina Egbers von Ingenieure ohne Grenzen, erhielt 2019 den Sonderpreis für soziales Engagement beim Deutschen Ziegelpreis. Außerdem wurde die Schule für weitere Preise nominiert: für den Brick Award 2020 in der Kategorie „Building outside the box“ und für den DAM Preis für Architektur in Deutschland 2021 in der Rubrik Auslandsbauten. Des Weiteren wurde das Projekt beim Balthasar-Neumann-Preis, der von der Deutschen Bauzeitschrift vergeben wird, im Januar 2021 mit einer Anerkennung geehrt. 

Sehen Sie sich auch das Video zum Projekt an und lesen Sie Princess‘ Glücksgeschichte.

Corona-Hilfe für Harare

Die PATRIZIA Foundation hat in Harare auf verschiedenen Ebenen Hilfe geleistet: eine kurzfristige Soforthilfe, um Schulspeisungen weiterhin aufrechterhalten zu können und zur Unterstützung bei den Personal- und Lehrerkosten. Langfristig verbessern wir mit den Mitteln des Corona Fund Education Healthcare die hygienischen Maßnahmen, und unterstützen das Lehrpersonal bei den veränderten Lernbedingungen unter Social-Distancing-Bedingungen.

Unsere Projekt-Partner:

Erfahren Sie im Video mehr über die PATRIZIA School in Harare:

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Glücksgeschichten aus Harare

Das Mädchen Princess steht vor einem Gebäude

Princess‘ Glücksgeschichte

Die ganze Familie der fünfjährigen Princess hat in der Schule Hoffnung auf eine bessere Zukunft gefunden. Die Mutter unterrichtet an der Schule und auch ihre beiden älteren Schwestern sind hier Schülerinnen.

2017 besuchte die kleine Princess die ECD-Klasse (Early Childhood Development) der Rising-Star-Schule in Hopley. Sie ist ein richtiges Energiebündel und kann ihre zahlreichen Interessen an der Schule bestens ausleben. Besonders mag sie herumtoben, Netball spielen und in der Percussion-Band musizieren. Die Arbeiten unserer Partner, den Ingenieuren ohne Grenzen, an den verschiedenen Bauabschnitten der PATRIZIA Foundation, verfolgt sie mit großem Interesse.

Langweilig wird es Princess selten. Dafür sorgt auch ihre Familie. Außer ihrem Papa sind auch Mama Marjory als Lehrerin und ihre älteren Schwestern Shantel und Ethel an der Schule. Gemeinsam laufen sie jeden Morgen und Abend die zwei Kilometer Schulweg. Ethel musste zuvor auf eine viel weiter entferntere Schule gehen. Sie gehört zu den vielen Kindern, die wegen des 2017 neu entstandenen Schulblocks auf die Rising-Star-Schule wechseln konnten. Mutter Marjory ist staatlich anerkannte Lehrerin. Sie ist glücklich, dass ihre drei Mädchen an der Schule bestens versorgt und ausgebildet werden und sie viel Zeit mit ihnen verbringen kann.