Projektreisen als Instrument
Viele Monate lang konnten die Mitarbeiter der PATRIZIA Foundation aufgrund der Corona-Pandemie die KinderHaus-Projekte nicht besuchen. Doch mit der Lockerung der weltweiten Reise-Einschränkungen und Corona-Schutzmaßnahmen waren 2022 endlich wieder Projektreisen möglich. Es gibt viele Gründe, warum diese wichtig sind, um den nachhaltigen Erfolg jedes einzelnen Projekts zu gewährleisten. Nur vor Ort können die Stiftungsmitarbeiter, allen voran die Projektmanager, ermitteln, ob alle verabredeten und durchgeführten Maßnahmen erfolgreich sind – die Fortschritte den Erwartungen entsprechen. Zudem sind die Besuche notwendig, um ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse der lokalen
Community zu entwickeln, die sich im Laufe der Projektlaufzeit kontinuierlich weiterentwickeln. Durch den direkten Kontakt können Herausforderungen leichter gemeistert werden. Die persönlichen Beziehungen mit den Partnern vor Ort, den Behörden und allen relevanten Akteuren verbessern sich durch den direkten Austausch. Die Zusammenarbeit wird so effizienter, potenzielle Probleme früher erkannt und gelöst. Dies spart Zeit und Geld.
Tansania
Flavia Bogorin, Researcherin am Kompetenzzentrum für Nonprofit-Organisationen und Social Entrepreneurship an der Wirtschaftsuniversität Wien, besuchte im Juni 2022 fünf KinderHaus-Einrichtungen in Tansania, um die mittel- und langfristigen Wirkungen der Projekte zu erfassen. Die Ergebnisse der Ex-Post-Evaluation bestätigen den nachhaltigen Ansatz der PATRIZIA Foundation und ihre Verpflichtung auf die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Flavia Bogorin konnte zudem eruieren, ob die entwickelten Fragebögen praxistauglich sind, um das bestmögliche Monitoring der bisherigen Erfolge sicherzustellen. Die Ergebnisse der Interviews wurden genutzt, um das Wirkungsmodell und die Instrumente für das regelmäßige Monitoring zu optimieren. Das finale Wirkungsmodell und die quantitativen Erhebungsinstrumente für das jährliche Monitoring sind final ab 2023 auf alle bestehenden und zukünftigen KinderHaus-Projekte anwendbar.
Ntarama, Ruanda
Das PATRIZIA Vocational Training Center Ntarama ist eine führende Berufsschule im Distrikt Bugesera. Die Schule hat bereits 1.500 jungen Berufstätigen geholfen, Fähigkeiten für ihren künftigen Beruf zu erlernen. Mit Unterstützung der PATRIZIA Foundation wurden ein Computer-Raum eingerichtet und eine zuverlässige Stromversorgung sichergestellt. Lehrer und Schüler wurden in der Wartung der Solaranlage geschult. Dank des Besuchs des Partnermanagers Otto Dodoo wurden Kontakte zu relevanten Akteuren geknüpft. Die Schule hat nun eine Kooperation mit Zatec Rwanda, einem Technologieunternehmen, geschlossen, um Schülern wichtige Fähigkeiten für die digitale Arbeitswelt zu vermitteln. „Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Reise ein Erfolg war“, sagte Otto Dodoo nach seiner Rückkehr. „Ich denke, wir können stolz auf die Unterstützung sein, die wir in Ruanda leisten!“
Buyamba, Uganda
Im Juli 2022 reiste Projektmanager Kristian Bollmann nach Uganda, um an der PATRIZIA School Buyamba die zuletzt abgeschlossenen Baumaßnahmen zu inspizieren und die persönlichen Kontakte zu intensivieren – immerhin die Basis für jede vertrauensvolle Zusammenarbeit. Mit dem weiteren Klassenraumblock und den neuen Sanitäranlagen können jetzt 620 Kinder die Schule besuchen. Vor Ort besprach Kristian Bollmann mit Vertretern der Diözese Masaka die Optionen für einen Ausbau der Partnerschaft – und mögliche weitere Projekte in der Region. Ein Ergebnis: Die PATRIZIA Foundation erwägt die Förderung von vier weiteren Schulen in der Nähe von Masaka im Rahmen des „Model Schools Integrated Program (MSIP)”. Der Bedarf ist unstrittig, Kristian Bollmann sah die Schulen in einem schlechten Zustand. „Es besteht dringender Handlungsbedarf“, so der Projektmanager.
Yaoundé, Kamerun
Die PATRIZIA School Yaoundé wurde 2021 als eine der Pilotschulen für das Digitalisierungsprojekt „Ready for the Future“ ausgewählt. Dazu wurde bereits ein „Ready for digital Learning“-Training mit den Lehrkräften durchgeführt, das auf dem Konzept des Essence of Learning (EoL) basiert. Der Ansatz des EoL-Konzeptes ermöglicht dabei kindzentriertes Lernen auf eine einfache und äußerst effiziente Weise. Im Sommer 2022 besuchten Partnermanager Otto Dodoo und Pädagogin Beatrice Rutishauser Ramm die Schule, um die Fortschritte laufender Projekte zu bewerten und die langjährige Partnerschaft der Foundation mit der PATRIZIA School Yaoundé zu vertiefen. Bei ihrem Besuch verschafften sich die beiden einen Überblick zum Status von „Ready for the Future” und legten neue Prioriäten für die Zukunft fest.