„Future for Ukraine“ Zentrum in Polen eröffnet

Nov. 2022

Nach aktuellen UN-Schätzungen sind seit Ausbruch des Krieges ca. 14 Millionen Menschen aus der Ukraine vertrieben worden. Kinder und Jugendliche, die aus den Kriegsgebieten in den europäischen Nachbarländern ankommen, sind oft stark traumatisiert und finden nur schwer in ihren neuen Alltag zurück. Mit den Mitteln aus dem EduCare Europe Fund unterstützt die PATRIZIA Foundation diese Kinder und Jugendlichen sowie deren Begleitpersonen. Im Fokus steht dabei das Ziel, sie so schnell und gleichzeitig so behutsam wie möglich wieder an Bildungsmöglichkeiten heranzuführen. Mit der Eröffnung des „Future for Ukraine“ Zentrum nahe Warschau ist man diesem Ziel nun erneut einen großen Schritt nähergekommen.

Wohnraum & Bildung

Das Zentrum „Future for Ukraine“ befindet sich in Ozarow Mazowieckie, ca. 30 Kilometer südlich von Warschau. Betrieben wird es von einer langjährigen Partnerorganisation der PATRIZIA Foundation, dem Pallottinerorden. Die Einrichtung bietet 96 ukrainischen Kindern und deren Müttern oder Begleitpersonen eine sichere Unterkunft, Verpflegung sowie pädagogische und psychologische Hilfe zur Bewältigung ihrer Situation. Speziell geschultes Personal unterstützt die Kinder dabei, Traumata zu verarbeiten und zu überwinden, um möglichst schnell wieder an Bildungsangeboten teilnehmen zu können. In Zusammenarbeit mit dem United Nations High Commissioner for Refugees (UNHCR) stellt das Zentrum daher auch zusätzliche außerschulische Bildungsangebote sowie Laptops und PCs für den Medienraum zur Verfügung.

Hochkarätige Gäste & Momente der Hoffnung

Neben dem Generalrektor der Pallottiner, Zenon Hanas, und Angelika Jacobi, Managing Director der PATRIZIA Foundation, nahmen auch eine ganze Reihe hochrangiger Politiker aus Polen an der Eröffnungsfeier des „Future for Ukraine“ Zentrums am 16. November teil. 

Interview bei der Eröffnung eines neuen Kinderhauses

Unter ihnen: die Vize-Marschallin des polnischen Parlaments (Sejm), Małgorzata Gosiewska, Adam Struzik, Marschall von Masowien und der UNHCR-Schutzbeauftragte in Warschau, Batyr Sapbiyev. Angelika Jacobi: „Es war ein Moment der Hoffnung, als wir das Band durchtrennt haben und plötzlich so deutlich wurde, dass hier Zukunft wieder stattfinden kann – zumindest in Form des Wegbereitens dafür. Das macht mich persönlich sehr stolz.“

Bedürfnisse erkennen, Traumata heilen

Um die Lehrer vor Ort bei ihrer Arbeit zu unterstützen, bietet die PATRIZIA Foundation in Warschau „Train the Teacher“-Schulungen an. In diesen Trainings lernen ukrainische und polnische Pädagogen, wie sie auf die Bedürfnisse traumatisierter Kinder bestmöglich eingehen und ihnen so den Weg zurück in den Schulalltag erleichtern können. Dabei werden die individuellen Entwicklungsphasen gleichermaßen von kleinen und größeren Kindern berücksichtigt. Geleitet werden die „Train the Teacher“ Kurse von zwei erfahrenen Notfallpädagoginnen der PATRIZIA Foundation, Beatrice Rutishauser Ramm und Orsi Fulop. Basis der Trainings ist die sog. „Essence of Learning (EoL)“, ein notfallpädagogischer Ansatz, der sich in den verschiedensten Krisensituationen, insbesondere aber im Umgang mit traumatisierten Kindern, sehr bewährt hat. Weitere „Train the Teacher“ Kurse sollen in regelmäßigen Abständen folgen. Finanziert werden diese ebenfalls durch die Mittel aus dem EduCare Europe Fund.

Weitere Unterstützung auch 2023

Die PATRIZIA Foundation möchte auch im nächsten Jahr geflüchtete Kinder und Jugendliche mit den Mitteln des EduCare Europe Fund unterstützen. Niederschwellige, integrative Angebote in Form von Kursen, schulischer Unterstützung, kulturellen sowie Freizeitaktivitäten und notfallpädagogischer Intervention stehen dabei weiterhin im Zentrum aller Aktivitäten. 

Dafür brauchen wir Ihre Hilfe – und freuen uns über Ihre Spende. Denn: Jeder Euro zählt, gibt Hoffnung und ermöglicht Zukunft.

Bildungsbotschafter Mario Götze erklärt zum Auftakt der Kampagne mit dem Herzensprojekt im ostindischen Muniguda: “Bildung ist für mich ein Weg, um die Welt zu einem gerechteren Ort zu machen. Diesen Grundsatz habe ich von Klein auf mitgegeben bekommen. Eine gute Bildung eröffnet Möglichkeiten, sein Leben selbst zu gestalten. Mit einem besseren Zugang zu Bildung nähern wir uns dem Ziel, gleiche Chancen für jede und jeden zu bieten“, eine Überzeugung, mit der Mario Götze die Bedeutung der Kampagne unterstreicht. Die geplanten Erweiterungen umfassen den Bau von Sanitäreinrichtungen, zehn neuen Klassenräumen, drei naturwissenschaftlichen Räumen, einer Bibliothek und einem Computerraum. Durch diese Maßnahmen kann die Stiftung rund 1.000 benachteiligte jungen Menschen in der Region Bildung zugänglich machen und insbesondere Mädchen damit eine Alternative zur frühen Verheiratung bieten. Oberbürgermeisterin Eva Weber erweitert den Bildungsbegriff zudem: „Bildung ist für mich der Schlüssel für ein gelingendes Leben. Und zwar für alle: Denn Bildung ist ein lebenslanger Prozess, der nicht mit dem Schulabschluss endet, sondern bis in hohe Alter stattfindet.“

Neben Oberbürgermeisterin Eva Weber und dem Fußballspieler Mario Götze haben weitere herausragende Augsburger Persönlichkeiten und Repräsentanten des öffentlichen Lebens ihre Unterstützung für die Initiative kundgetan. André Bücke, Intendant des Staatstheaters Augsburg, Halil Altintop, ehemaliger FCA-Spieler und Jugendtrainer beim FC Bayern München, Gordon Rohrmeier, Präsident der Technischen Hochschule Augsburg, Sandra Peetz-Rauch, Vorständin der Stadtsparkasse Augsburg, Prof. Dr. Stephan Vogt, Ärztlicher Direktor der Hessing-Stiftung und die Unternehmerin Ramona Meinzer engagieren sich leidenschaftlich für die Bildungsinitiative aus Augsburg. Auch Personen aus unterschiedlichen Berufsfeldern zeigen ihre Unterstützung, darunter Bianca Uhl, Marktfrau vom Stadtmarkt Augsburg, Wolfgang Fratz, Rechtsanwalt der Kanzlei Sonntag & Partner, Masterstudentin und syrischer Flüchtling Shereen Diko, der Augsburger Journalist Christian Ort oder Katharina Ulbrich, Reinigungsfachkraft im Augsburger PATRIZIA-Büro. Mit ihrer Teilnahme möchten die Unterstützer sowohl das lokale als auch das internationale Interesse der Bildungsakzente der `Hearts4Change´-Kampagne in den Fokus rücken. 

Die PATRIZIA Foundation ruft mit ihren Plakaten in Augsburg, in den Sozialen Netzwerken und mit Flyern dazu auf, sich aktiv an der Kampagne zu beteiligen. Das Engagement für mehr Bildung soll durch Spenden und das Teilen der Kampagne in den Sozialen Medien mit dem Hashtag #Hearts4Change eine breite Wirkung entfalten.

Weitere Informationen sind verfügbar unter

www.patrizia.foundation/hearts-for-change. 

Hintergrundinformationen zur PATRIZIA Foundation:

Die PATRIZIA Foundation wurde 1999 von Wolfgang Egger gegründet. Ziel der Stiftung ist es, weltweit möglichst vielen Kindern und Jugendlichen den Zugang zu hochwertiger Bildung, Gesundheitsversorgung und Fürsorge zu ermöglichen und ihnen somit zu einem freien und selbstbestimmten Leben zu verhelfen. In den Bildungsprojekten, die mindestens 25 Jahre begleitet werden, schafft die Stiftung mit ihren KinderHäusern analoge und digitale Bildungsinfrastrukturen, wo sie am dringendsten gebraucht werden. In den bisher 25 Jahren, in denen die Stiftung inzwischen aktiv ist, wurden weltweit bereits 23 KinderHaus-Projekte auf vier Kontinenten eröffnet. Zum Beginn des 25-jährigen Jubiläumsjahr im Jahr 2024 startet die PATRIZIA Foundation gemeinsam mit der Augsburger Kanzlei Sonntag & Partner ein neues KinderHaus-Projekt in Benin. Getreu dem Leitsatz „Building Better Futures“ realisiert die PATRIZIA Foundation immer gemeinsam mit lokalen Partnern den Aufbau und langfristigen Betrieb von Schulen, Ausbildungsstätten, Kinderkrankenhäusern und Wohnunterkünften zur Entwicklung nachhaltiger gesellschaftlicher Strukturen. Die Stiftung garantiert, dass die gesammelten Spenden zu 100 Prozent in die KinderHaus-Projekte fließen, und den benachteiligten Kindern und Jugendlichen zugutekommen.