PATRIZIA Child Care Parakou, Benin
Das PATRIZIA Child Care Parakou, Benin wird als Antwort auf die drängenden Herausforderungen im zentralen Norden Benins gegründet. In einem Land, das von tiefsitzendem Aberglauben und Armut geprägt ist, setzen wir uns dafür ein, Gewalt gegen Kinder zu beenden und ihre Rechte zu schützen.
Benin, im Westen Afrikas gelegen, weist eine geringe Bildungsrate und ein niedriges Bildungsniveau unter den über 10 Millionen Einwohnern auf. Religion und der tief verwurzelte Aberglaube, besonders im Norden und den Grenzgebieten zu Nigeria, führen zu weitverbreiteter Gewalt gegen Kinder und Missachtung ihrer Rechte. Über 50% der Bevölkerung glaubt an alt-afrikanische Naturgeister, befeuert durch freichristliche Lehren von Besessenheit und Exorzismus.
Kinder, die unter besonderen Umständen geboren werden, wie beispielsweise mit den Füßen voraus, oder eine Behinderung aufweisen, werden von den eigenen Familien als „Hexenkinder“ stigmatisiert und schwer misshandelt oder vernachlässigt. Kinder, deren Familienmitglieder erkranken oder versterben, sowie Elternteile, die die Familie verlassen, wird die Verantwortung für das Unglück übertragen. Als „Hexenkinder“ werden sie eingesperrt, angekettet, ausgehungert, gefoltert und auf die Straße vertrieben und sich selbst überlassen. Die Behörden wie auch die Gemeinschaft greifen selten ein, obwohl Behinderte in Benin seit 2017 laut Gesetz Zugang zu Betreuung, Behandlung und Bildung bekommen sollen
„Unser Ziel ist es, Kindern in schwierigen Situationen zu helfen. Die Unterstützung, die wir für die Durchführung dieses Projekts erhalten, wird viele Leben retten.”
Bruder Auguste Agounkpe
Projektleiter der PATRIZIA Child Care Parakou
Gemeinsame Ziele
Unser Ziel ist die Errichtung eines Kinderschutzzentrums in Parakou, der drittgrößten Stadt Benins im zentralen Norden. Das Aufklärungs– und Betreuungszentrum soll Kinderrechte stärken und aufklären, insbesondere über stigmatisierte „Hexenkinder.“
Sensibilisierungskampagnen in umliegenden 46 Gemeinden, 92 Gesundheitszentren und 50 Schulen sollen dazu beitragen, die Situation nachhaltig zu verbessern und den Aberglauben aufzuklären.
Neben einem von der PATRIZIA Foundation finanzierten Aufklärungs- und Betreuungszentrum soll zusammen mit dem deutschen Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Sternstunden e.V. und den etablierten Partnern Franziskaner Helfen und Franciscains-Bénin ein sicherer Ort für betroffene Kinder gebaut werden, die dort bis zur Integration in Pflegefamilien betreut werden können.
100% Ihrer Spende fließen direkt in unsere Projekte.
Ein Gebäude der Zuflucht und Aufklärung
Das Aufklärungs- und Betreuungszentrum der PATRIZIA Foundation wird Seminare und Angebote zur Sensibilisierung in den Tagungsräumlichkeiten anbieten und ca. 110 Kinder dort jährlich betreuen, davon werden ca. 50 dort untergebracht sein.
Durch Mieteinnahmen aus einem Gästehaus mit Multifunktionsraum soll ein großer Teil der laufenden Betriebskosten gedeckt werden. Die Bauarbeiten starteten 2023, um einen ersten Bauabschnitt vor der Regenzeit abzuschließen. Zusammen mit unseren Partnern planen wir den Bau von Wohnräumen auf dem Gelände des Aufklärungszentrums für bis zu 50 Plätze, davon 30 für langfristige Betreuung von Kindern zwischen 2 und 7 Jahren und 20 für kurzfristige Unterbringung.
Mit unserer 25-jährigen Partnerschaft wird ein qualitatives Betreuungsangebot für die Kinder sichergestellt. Eine Erweiterung mit der Errichtung einer integrativen Grundschule auf dem Grundstück ist in der langfristigen Planung.
Feierliche Eröffnung
Anfang 2025 fand die feierliche Eröffnung des Kinderschutzzentrums in Parakou statt, zu den zahlreichen Gästen aus der lokalen Gemeinschaft, der Verwaltung und internationalen Partnerorganisationen eingeladen waren. Unter den Anwesenden waren hochrangige Vertreter der Diözese Parakou, Partnerorganisationen sowie die Präsidentin von Franziskaner Helfen.
Während der Zeremonie hielt Partner Manager Diego Arzabe im Namen der PATRIZIA Foundation eine Rede, in der er die Bedeutung des Projekts als Ort des Schutzes, der Hoffnung und der Zukunftsperspektiven für die Kinder betonte. Er würdigte die außergewöhnliche Arbeit der Franziskaner in Benin, insbesondere das Engagement von Pater Auguste, sowie die Unterstützung durch Sonntag & Partner, die mit ihrer Spende zur Umsetzung des Projekts beigetragen haben.
Psychologin berichtet: Kinder machen Fortschritte
Im Video gibt die Psychologin des Zentrums wertvolle Einblicke in die Entwicklung der Kinder. Sie schildert, dass viele von ihnen bei ihrer Ankunft extrem zurückgezogen, ängstlich und misstrauisch waren – sowohl gegenüber Erwachsenen als auch untereinander. Einige Kinder zeigten in den ersten Wochen sogar gewalttätiges Verhalten gegenüber anderen Kindern oder Betreuern, was ein klares Zeichen für tiefe Unsicherheit und traumatische Erfahrungen war.
Durch kontinuierliche Betreuung, Stabilität und positive Bezugspersonen haben die Kinder jedoch bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Sie interagieren aktiver miteinander, nehmen am Alltag des Zentrums teil und entwickeln allmählich Vertrauen zu den Betreuungspersonen. Besonders interessant ist die Entwicklung von zwei älteren Kindern, die sich mittlerweile zu echten Führungspersönlichkeiten innerhalb der Gruppe entwickelt haben. Sie übernehmen oft Verantwortung, helfen, Streitigkeiten zwischen den Jüngeren zu schlichten und tragen dazu bei, Ordnung im Zentrum zu bewahren.
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Wir danken den Unterstützern!
Unser langjähriger Unterstützer Sonntag&Partner ermöglicht uns durch eine Partnerschaft den sofortigen Baubeginn des Zentrums! Wir sagen danke im Namen der Kinder.
Unterstützen auch Sie das Child Protection Center Benin und ermöglichen Sie gefährdeten und misshandelten Kindern eine Zuflucht und eine Zukunft. Spenden Sie für den Bau des Schutzzentrums und der Einrichtung unseres Ready for the Future Programms und verbessern Sie die Lebensbedingungen dieser Kinder.