PATRIZIA Vocational Training Center Ntarama
Das 2008 gegründete PATRIZIA Vocational Training Center Ntarama ist eine führende Berufsschule im Distrikt Bugesera in Ruanda, nahe dem Genozid-Gedenkort Ntarama. In Zusammenarbeit mit Grünhelme e.V. errichtete die PATRIZIA Foundation am „Nelson Mandela Education Center for Apprentices (NMEC)“ ein Wohnheim für Jugendliche und junge Erwachsene. Das Wohnheim, direkt angegliedert an die Berufsschule, wurde durch Präsident Paul Kagame feierlich eröffnet, was den hohen Stellenwert der Einrichtung für das ostafrikanische Binnenland unterstreicht. Ntarama war einer der Orte, die während des Völkermords in Ruanda schwer betroffen waren, und die psychosozialen sowie wirtschaftlichen Auswirkungen dieses Ereignisses sind weiterhin spürbar.

Die ländliche Gegend ist bekannt für ihre historischen Herausforderungen und den anschließenden Wiederaufbau. Die Schule bietet Ausbildungsmöglichkeiten in Berufen wie Elektrotechniker, Metallarbeiter, Schweißer, Maurer, Schneider und Friseur an und hat bereits mehr als 1.500 junge Erwachsene ausgebildet.
„Wir von der Volkswagen Belegschaftsstiftung möchten mit Investitionen in Bildung und nachhaltige Technologien die Grundlage für eine bessere Zukunft schaffen. Das Projekt des PATRIZIA Vocational Trainingcenters Ntarama in Ruanda zeigt, wie junge Menschen durch praxisorientierte Ausbildung und erneuerbare Energien neue Chancen erhalten.“
Angela Kaspar
Vorstandsvorsitzende der Volkswagen Belegschaftsstiftung
Von der Notfallhilfe zur Zukunftsfähigkeit
Nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020 geriet die Schule in ernste finanzielle Schwierigkeiten, da es für die Eltern schwierig wurde, die Schulgebühren zu bezahlen. Schulgebühren sind in fast ganz Afrika die Norm, auch an staatlichen Schulen. Deshalb startete die PATRIZIA Foundation den Notfallhilfefonds Corona Fund Education Healthcare, um die Schule bei Gehaltszahlungen der Lehrer, dem Kauf von Lebensmitteln für Schüler und der Anschaffung von Corona-Präventionsmaßnahmen zu unterstützen
Die PATRIZIA Foundation unterstützt die Schule mit der Implementierung der langfristigen Initiative „Ready for the Future“ der Stiftung zur Digitalisierung des Unterrichts und zur Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt. 2021 wurde ein Bau für einen Computerraum mit digitaler Ausrüstung, einschließlich Computern, Druckern und Projektoren, ermöglicht. Um die Nachhaltigkeit der Initiative zu gewährleisten, arbeitete die Stiftung mit dem PartnerAfrika-Projekt, einer Initiative der Handwerkskammer Koblenz, zusammen, um die kaputte Solaranlage der Schule zu reparieren, die für die Stromversorgung des Computerraums und die Sicherung der digitalen Geräte unerlässlich ist. Diese Maßnahme konnte im Jahr 2022 erfolgreich abgeschlossen werden.








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Vorreiter in der technischen und beruflichen Bildung
Im Jahr 2023 setzte die Stiftung ihre Zusammenarbeit mit dem PartnerAfrika-Projekt fort, um praxisorientierte Workshops zur Wartung und Reparatur der Solaranlage des PATRIZIA Vocational Training Centers zu organisieren. Diese Initiative zielte darauf ab, einer ausgewählten Gruppe von Schülern und Lehrern die notwendigen Fähigkeiten zu vermitteln, um ihr Solarsystem effektiv zu pflegen und zu warten. Darüber hinaus wurden mit Hilfe des ruandischen IT-Unternehmens Zatec im ersten Quartal 2023 Schulungen durchgeführt, die wichtige digitale Kompetenzen vermittelt haben. Dadurch wurde es der Schule ermöglicht, nicht nur das Potenzial des mit Strom versorgten IKT-Raums und der digitalen Geräte auszuschöpfen, sondern auch eine Online-Präsenz aufzubauen und soziale Medien zu nutzen, um ihre Schulprojekte, die von Bau-, Schweiß- und Elektroarbeiten bis hin zu Modedesign reichen, zu fördern und zu präsentieren.
Davon profitieren nicht nur die Schule und die Auszubildenden in diesem wichtigen Sektor der afrikanischen Wirtschaft, sondern auch soziale Einrichtungen in der Umgebung. Durch dieses Kursangebot wird das PATRIZIA Vocational Training Center als Vorreiter für technische und berufliche Bildung in Ruanda und ganz Ostafrika positioniert.
Im Jahr 2024 wurde ein weiteres bedeutendes Projekt umgesetzt: Ein Stromspeichersystem, um die ca. 70% der erzeugten, aber nicht direkt genutzten Energie zu speichern und zu verwenden. Durch die Installation des Stromspeichersystems konnten die Energieverluste minimiert und die finanzielle Belastung durch steigende Energiekosten reduziert werden. Dies unterstützt die Schule dabei, eine nachhaltige und klimaneutrale Stromversorgung sicherzustellen.
Die Beschaffung von Solarbatterien, die Durchführung von Schulungen zur optimalen Nutzung des Solarsystems und die Unterstützung bei der Installation werden die Energiespeicherkapazität der Schule stärken.

Projektreise stärkt Berufsbildung im Bereich Erneuerbare Energien
Im Mai 2025 reiste unser Projektmanager Diego Arzabe zu einem Projektbesuch nach Ruanda. Im Vordergrund der Reise stand die Sicherstellung der qualitativen Umsetzung des laufenden Projekts und die Vorbereitung der nächsten Entwicklungsstufe hin zu einem Centre of Excellence für Solartechnik.

Vor Ort bestätigte sich: Der laufende Fasttrack-Kurs wurde erfolgreich gestartet, das Material ist vollständig vorhanden, und das Training erfolgt praxisnah und kompetenzorientiert. Die Qualität der Umsetzung zeigte sich nicht nur an der Vollständigkeit und Einsatzbereitschaft der technischen Ausstattung, sondern vor allem an der engagierten, interaktiven Unterrichtsgestaltung, der Motivation der Auszubildenden und der fachlichen Kompetenz des Trainerteams. In Gesprächen mit den Beteiligten vor Ort konnte bestätigt werden, dass der praxisorientierte Ansatz des Kurses greift und sowohl von Lernenden als auch Lehrkräften aktiv mitgetragen wird. Die erlebte Atmosphäre war konzentriert, der Unterricht interaktiv und schülerzentriert gestaltet – mit Gruppenarbeiten, Rechercheaufgaben und reger Beteiligung der Schüler.
Begleitende Netzwerktreffen mit Unternehmen aus dem Sektor sowie ein offizieller Besuch einer Delegation des Rwanda TVET Boards (RTB) stärkten die Position des Ausbildungszentrums weiter.
Ein besonderer Erfolg: Die Schule wurde als einzige Solar-Ausbildungseinrichtung zur Teilnahme an einer nationalen Bildungsmesse eingeladen – ein starkes Zeichen der Anerkennung und ein weiterer Schritt in Richtung „Centre of Excellence“.


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