Hilfe für Mädchen in Indien

Aus dem Jahresbericht 2021

Indien war im Frühjahr 2021 besonders stark von der zweiten Corona-Welle betroffen. Das Gesundheitssystem war durch die Ausbreitung der Delta-Variante schnell völlig überlastet. Auch das PATRIZIA Child Care Porayar hatte schwer zu kämpfen. Aus den Mitteln des Corona-Hilfsfonds hat die PATRIZIA Foundation das Kinderhaus unterstützt.

In Indien waren alle Schulen ab Mitte März 2020 fast elf Monate lang geschlossen. Die Regierung hatte die jährlichen Abschlussprüfungen abgesagt und alle Schüler mit „Bestanden“ eingestuft, womit sie in die nächste Jahrgangsstufe vorrücken konnten. Seit Ende Januar 2021 können die Schüler der höheren Jahrgangsstufen (9. bis 12. Klassen) wieder zur Schule gehen – unter der Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln.

Zahlen und Fakten

Laufzeit: April 2020 bis März 2021

Zielgruppe: 20 ausgewählte Mädchen aus sehr armen Familien (Essen) und alle 245 Mädchen mit weiteren Maßnahmen

Ziele: Bereitstellung der grundlegenden Lebensbedürfnisse der Kinder (Essen, Trinkwasser), Sicherstellung der Gesundheitsvorsorge durch Hygienemaßnahmen, Zugang zu Bildungschancen und Verbesserung der schulischen Leistungen

Partner vor Ort: Evangelisch-Lutherisches Missionswerk in Niedersachsen (ELM) und dessen Partnerkirche in Indien, die Tamilische Evangelisch-Lutherische Kirche (TELC)

Finanzierung: aus dem Corona-Hilfsfonds der PATRIZIA Foundation

Unterstützung in der Corona-Krise

Im Zuge der Schulschließungen musste auch das PATRIZIA Child Care Porayar fast alle Kinder nach Hause schicken. Nur einige wenige Mädchen, die keine Eltern haben oder aus sehr schwierigen Verhältnissen kommen, durften in dem Mädchenwohnheim bleiben. Der Rest, 225 Mädchen im Alter von sechs bis zwanzig Jahren, war zu Hause während des Lockdowns. Dort wussten ihre Eltern oft nicht, wie sie ihre Kinder ernähren sollten, denn aufgrund des Lockdowns hatten sie keine Arbeit und somit kein Einkommen. Viele Eltern sind zudem Analphabeten und daher nicht in der Lage, ihre Kinder zu Hause zu unterrichten. Sie hofften darauf, dass die Mädchen bald wieder zurück in die Schule können, damit sie dort die notwendige Lernunterstützung bekommen.
Manche Mädchen haben die Zeit zuhause zwar genossen und ihre Eltern bei der Hausarbeit unterstützt. Doch sie vermissten ihre Freundinnen, das gesunde Essen im Wohnheim, die gemeinsamen Spiele und den Unterricht an der Schule. Sie realisierten auch, dass das Lernen in der Schule effizienter ist als über Online-Unterricht. Als die Schulen für die höheren Klassen wieder öffneten, waren die Mädchen überglücklich, ihre Klassenkameradinnen und Lehrer wiederzusehen.

Um Schüler und Lehrer vor Covid-19 zu schützen, wurden die Klassen wurden von 35 auf 15 Kinder verkleinert und alle mussten sich an die Abstandsregeln halten. Dazu wurden verschiedene Hygienemaßnahmen eingeführt (Bereitstellung von Masken, Seife und Handdesinfektion, Temperaturmessung vor dem Unterricht). Diese wurde aus den Mitteln des Corona Fund Education Healthcare der PATRIZIA Foundation finanziert, ebenso wie die Anschaffung eines Computers und Fotokopierers für die Lernunterstützung und den Online-Unterricht. Außerdem half die Stiftung den Familien der Mädchen und den Mitarbeitern der Schule bei der Beschaffung von Lebensmitteln, um die elementaren Grundbedürfnisse zu decken.

Das haben wir 2021 erreicht:

Deckung des Mindestbedarfs an Lebensmittel bei den ausgewählten Familien

Sensibilisierung für Corona-Präventionsmaßnahmen

Aufrechterhalten des Interesses an Bildung, gezielte Förderung von schulisch schwächeren Kindern