Äthiopische Ministerin Muferiat Kamil in Augsburg

Jun. 2023

Augsburg, 22.06.2023 – Bildung ist der Schlüssel zu einem selbstbestimmten Leben und ein wichtiger Faktor für dauerhaften Frieden. So das gemeinsame Fazit am Ende eines Besuchs der nachhallen wird. Auf Einladung der PATRIZIA Foundation besuchte am Mittwoch, den 21. Juni 2023, eine Delegation rund um die äthiopische Arbeitsministerin Muferiat Kamil die Stadt. Begleitet wurde sie vom äthiopischen Minister für Berufsbildung, Dr. Teshale Berecha und Vertretern der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

Zu Beginn ihrer Visite wurde die Delegation im Fürstenzimmer des Augsburger Rathauses von Bürgermeister Bernd Kränzle begrüßt, wo sich die Ministerin ins Goldene Buch der Stadt eintrug. In seiner Ansprache betonte Kränzle vor dem Hintergrund des jahrelangen Bürgerkriegs in Äthiopien die Bedeutung von Augsburg als Stadt des Friedens und kam zu dem Schluss: „Nur ein befriedetes Land kann sich wirklich entwickeln und somit nach und nach ein wenig Wohlstand für alle erzeugen.“ Kamil, die während des Bürgerkriegs in Äthiopien Friedensministerin war, entgegnete: „Ich bin mir sicher, dass wir in der Zusammenarbeit viel voneinander lernen und auf eine Zukunft hinarbeiten können, die nachhaltig, gerecht und fair ist.“ Einen hohen Stellenwert komme dem Ausbau einer nachhaltigen Bildungsinfrastruktur zu, leitete die Ministerin zum Anlass des Besuchs über und signalisierte das besondere Interesse ihrer Delegation am dualen Bildungssystem in Deutschland und den Aktivitäten der PATRIZIA Foundation im Bereich der Berufsschulbildung.

Ein gemeinsames Projekt?

Dazu Constanze Egger, Mitglied des Vorstands der PATRIZIA Foundation, in Ihrer Begrüßungsansprache im Rathaus: „Wir fühlen uns sehr geehrt angesichts des Interesses an unserer Stiftungsarbeit. Da wir unsere nachhaltigen Bildungsprojekte stets mit einer garantierten Laufzeit von 25 Jahren realisieren, sind enge, verlässliche Kooperationen mit Partnern, die dieses ambitionierte Ziel teilen, von unermesslichem Wert. Gerade im Bereich der Berufsschulen ist es enorm wichtig, dass ein zeitgemäßes Curriculum optimal auf die sehr komplexen Anforderungen der modernen Arbeitswelt vorbereitet.“

Im Anschluss an den Empfang im Rathaus traf sich die Delegation in den Räumlichkeiten der PATRIZIA Foundation in der Fuggerstraße – zum Austausch über ein mögliches gemeinsames Projekt im Berufsschulsektor, dem sogenannten „Technical and Vocational Education and Training (TVET) System“ des ostafrikanischen Landes. Auch ein kurzes Kennenlernen der PATRIZIA stand auf der Agenda. Stiftungsgründer und PATRIZA CEO Wolfgang Egger betonte in seiner Grußbotschaft: „Die PATRIZIA Foundation bringt 25 Jahre Erfahrung für den erfolgreichen Aufbau von Bildungsinfrastruktur für Kinder und Jugendliche, die sonst keinen Zugang zu Bildung hätten, in künftige Kooperationsprojekte ein. Sie ist ein hervorragender und verlässlicher Partner für staatliche und private Institutionen, die unsere Überzeugung teilen, dass qualitativ hochwertige Bildung ganz entscheidend für eine selbstbestimmte, bessere Zukunft ist.“

500 Jahre soziale Infrastruktur

Seinen Abschluss fand der Besuch mit einem Abstecher in der Fuggerei – als Paradebeispiel für eine soziale Infrastruktur, die seit über 500 Jahren existiert. Und ein Konzept, das vorbildlich dem nachhaltigen Bildungsanspruch der PATRIZIA Foundation entspricht. Am Ende waren sich Besucher und das Foundation-Team einig: Die erste Etappe der Gespräche war ein voller Erfolg. Astrid Gabler, Managing Director der PATRIZIA Foundation, resümiert: „Ohne Bildung gibt es keinen sozialen Aufstieg, keine Basis für einen dauerhaften Frieden. Weder in Äthiopien noch anderswo in der Welt. Wir freuen uns sehr, wenn wir hier einen wichtigen Beitrag leisten können.“

Bei der Reise der Delegation um Arbeitsministerin Muferiat Kamil nach Augsburg handelt es sich um den Gegenbesuch. Ende Mai hatte Astrid Gabler, Managing Director der PATRIZIA Foundation, bereits Gelegenheit, sich einen Eindruck von der Situation der Berufsschulen in Äthiopien zu verschaffen. Das größte Problem vor Ort ist, dass vielerorts die digitale Infrastruktur und die technische Ausstattung in den Schulen entweder nicht vorhanden ist oder ungenutzt bleibt. Die Folge: Das Curriculum kann nur sehr lückenhaft umgesetzt werden, sodass Schüler nicht optimal auf das Arbeitsleben vorbereitet sind.