Nach aktuellen UN-Schätzungen sind seit Ausbruch des Krieges ca. 14 Millionen Menschen aus der Ukraine vertrieben worden. Kinder und Jugendliche, die aus den Kriegsgebieten in den europäischen Nachbarländern ankommen, sind oft stark traumatisiert und finden nur schwer in ihren neuen Alltag zurück. Mit den Mitteln aus dem EduCare Europe Fund unterstützt die PATRIZIA Foundation diese Kinder und Jugendlichen sowie deren Begleitpersonen. Im Fokus steht dabei das Ziel, sie so schnell und gleichzeitig so behutsam wie möglich wieder an Bildungsmöglichkeiten heranzuführen. Mit der Eröffnung des „Future for Ukraine“ Zentrum nahe Warschau ist man diesem Ziel nun erneut einen großen Schritt nähergekommen.
Wohnraum & Bildung
Das Zentrum „Future for Ukraine“ befindet sich in Ozarow Mazowieckie, ca. 30 Kilometer südlich von Warschau. Betrieben wird es von einer langjährigen Partnerorganisation der PATRIZIA Foundation, dem Pallottinerorden. Die Einrichtung bietet 96 ukrainischen Kindern und deren Müttern oder Begleitpersonen eine sichere Unterkunft, Verpflegung sowie pädagogische und psychologische Hilfe zur Bewältigung ihrer Situation. Speziell geschultes Personal unterstützt die Kinder dabei, Traumata zu verarbeiten und zu überwinden, um möglichst schnell wieder an Bildungsangeboten teilnehmen zu können. In Zusammenarbeit mit dem United Nations High Commissioner for Refugees (UNHCR) stellt das Zentrum daher auch zusätzliche außerschulische Bildungsangebote sowie Laptops und PCs für den Medienraum zur Verfügung.
Hochkarätige Gäste & Momente der Hoffnung
Neben dem Generalrektor der Pallottiner, Zenon Hanas, und Angelika Jacobi, Managing Director der PATRIZIA Foundation, nahmen auch eine ganze Reihe hochrangiger Politiker aus Polen an der Eröffnungsfeier des „Future for Ukraine“ Zentrums am 16. November teil.
Unter ihnen: die Vize-Marschallin des polnischen Parlaments (Sejm), Małgorzata Gosiewska, Adam Struzik, Marschall von Masowien und der UNHCR-Schutzbeauftragte in Warschau, Batyr Sapbiyev. Angelika Jacobi: „Es war ein Moment der Hoffnung, als wir das Band durchtrennt haben und plötzlich so deutlich wurde, dass hier Zukunft wieder stattfinden kann – zumindest in Form des Wegbereitens dafür. Das macht mich persönlich sehr stolz.“
Bedürfnisse erkennen, Traumata heilen
Um die Lehrer vor Ort bei ihrer Arbeit zu unterstützen, bietet die PATRIZIA Foundation in Warschau „Train the Teacher“-Schulungen an. In diesen Trainings lernen ukrainische und polnische Pädagogen, wie sie auf die Bedürfnisse traumatisierter Kinder bestmöglich eingehen und ihnen so den Weg zurück in den Schulalltag erleichtern können. Dabei werden die individuellen Entwicklungsphasen gleichermaßen von kleinen und größeren Kindern berücksichtigt. Geleitet werden die „Train the Teacher“ Kurse von zwei erfahrenen Notfallpädagoginnen der PATRIZIA Foundation, Beatrice Rutishauser Ramm und Orsi Fulop. Basis der Trainings ist die sog. „Essence of Learning (EoL)“, ein notfallpädagogischer Ansatz, der sich in den verschiedensten Krisensituationen, insbesondere aber im Umgang mit traumatisierten Kindern, sehr bewährt hat. Weitere „Train the Teacher“ Kurse sollen in regelmäßigen Abständen folgen. Finanziert werden diese ebenfalls durch die Mittel aus dem EduCare Europe Fund.
Weitere Unterstützung auch 2023
Die PATRIZIA Foundation möchte auch im nächsten Jahr geflüchtete Kinder und Jugendliche mit den Mitteln des EduCare Europe Fund unterstützen. Niederschwellige, integrative Angebote in Form von Kursen, schulischer Unterstützung, kulturellen sowie Freizeitaktivitäten und notfallpädagogischer Intervention stehen dabei weiterhin im Zentrum aller Aktivitäten.
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