Fortschritte in Digitalisierung und Kinderschutz

Nov, 2022

Die PATRIZIA School Yaoundé wurde 2021 als eine der Pilotschulen für das Digitalisierungsprojekt Ready for the Future ausgewählt. Von Ende August bis Anfang September 2022 besuchten die Foundation-Mitarbeiter Otto Dodoo (Partnermanager) und Beatrice Rutishauser Ramm (EoL-Expertin) die Schule, um die Fortschritte laufender Projekte zu bewerten und die langjährige Partnerschaft der Foundation mit der PATRIZIA School Yaoundé zu vertiefen.

Die Ausgangssituation vor Projektstart

Die PATRIZIA School Yaoundé ist eine zweisprachige Schule mit Vorschule, Grund- und Sekundarstufe. Nach dem Ausbruch von COVID-19 im Jahr 2020 kam das Lehren und Lernen an der Schule – wie an so vielen Orten der Welt – zum Erliegen. Anders als in Europa bedeutete das auch ein Ernährungsproblem, denn für viele Kinder ist die Schule der einzige Ort, an dem sie regelmäßig mit einer warmen Mahlzeit versorgt werden. Deshalb wurden Kinder aus Familien mit geringen finanziellen Mitteln am stärksten von den Auswirkungen der Pandemie betroffen. Um hier schnell und zielgenau unterstützen zu können, rief die PATRIZIA Foundation den Corona Fund Education Health (CFEH) ins Leben. In Yaoundé wurden aus diesen Mitteln unter anderem die Sanitäranlagen verbessert sowie Masken, Desinfektionsmittel und medizinisches Material für die neu eingerichtete Krankenstation finanziert. Zusätzlich wurde die Stelle einer hauptamtlichen Krankenschwester geschaffen, die sich um die Versorgung von Schülern und Personal kümmert.

Ein weiterer Unterschied zu den pandemiebedingten Einschränkungen hierzulande: Das Lehren und Lernen konnte in Kamerun nicht ohne Weiteres auf digitale Formen umgestellt werden. Es fehlte nicht nur an der nötigen Hardware, sondern seitens der meisten Lehrer auch an Grundkenntnissen im Umgang mit den technischen Mitteln und didaktischen Kompetenzen zum kindzentrierten Lernen. An all diesen Hebelpunkten setzt das Digitalisierungsprogramm „Ready for the Future“ an. Bei ihrem Besuch verschafften sich Otto Dodoo und Beatrice Rutishauser Ramm einen Überblick über den Status des Programms sowie anderer laufender Projekte und setzten neue Schwerpunkte für das 25-Jahre-Programm mit der Schule wie etwa Inklusion und die Child Protection Policy. 

Kindzentriertes Lernen mit der Methodik des „Essence of Learning“

In Workshops und direkten Gesprächen mit den Lehrern bekam Beatrice Rutishauser Ramm sehr positives Feedback über Fortschritte im kindzentrierten Lernen nach dem von ihr entwickelten und seit Jahrzehnten bewährten pädagogischen Konzept „Essence of Learning“. Vor allem im Vor- und Grundschulbereich wurden hier bereits große Erfolge erzielt. Ein Lehrer berichtete etwa, dass es in seiner Klasse weniger disziplinarische Verstöße gebe, seit er mit stärker kindzentrierten Methoden unterrichtet. „Ganz wichtig war uns auch zu sehen, dass nun nach dem ersten Jahr verstanden worden ist, wie eng Digitalisierung und kindzentriertes Lernen zusammenhängen“, so Rutishauser Ramm. Aus den Erkenntnissen, die Beatrice Rutishauser Ramm und Otto Dodoo vor Ort gewonnen haben, werden nun weitere Maßnahmen wie beispielsweise gezielte Schulungen für Lehrer abgeleitet.

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