Die PATRIZIA School Sondoveni in Peru, die 2014 mit nur drei Klassenräumen eröffnet wurde, entwickelte sich in den vergangenen Jahren zu einer Schule mit Vorbild-Charakter. Nun wurde der zweite Bauabschnitt beendet. Zur feierlichen Eröffnung reisten im März 2023 Kristian Bollmann und Diego Arzabe von der PATRIZIA Foundation gemeinsam mit den Projektpartnern nach Peru.
Seit der letzten Projektreise 2019 hat sich in der Schule im peruanischen Regenwald viel getan: Neben dem Bau von vier weiteren Klassenräumen wurden ein Workshop-Bereich, eine Küche, Sanitäranlagen und Lehrerunterkünfte errichtet. Auch ein Abwassersystem und einen Trinkwasserfilter gibt es nun. Die Schule in Sondoveni ist damit nicht mehr nur ein Ort des Lernens, sondern ein Ort, an dem Menschen miteinander leben und sich wohlfühlen.
Ein Schock beim ersten Anblick
Zur Eröffnung der Schulerweiterung im März 2023 besuchten Kristian Bollmann und Diego Arzabe vom Partner- und Projektmanagement der PATRIZIA Foundation die Schule. An ihrer Seite war das siebenköpfige Projektteam: zwei Vertreter des Kooperationspartners apoprojekt GmbH, ein Fotograf, ein Künstler aus Lima, der lokale Projektkoordinator Juan Pablo Soto Barrenechea von der Architektengruppe IntuyLab aus Lima und der Projektpate Nikolaus Moser.
Die Gruppe kam bereits am Sonntag in der PATRIZIA School Sondoveni an und sah die Bildungseinrichtung zum ersten Mal. Die Besucher waren zunächst geschockt: Die Schule war weder aufgeräumt noch eingerichtet und teilweise sehr schmutzig. Eine typische Baustelle eben. Ihr erster Eindruck: „Die feierliche Eröffnung am Dienstag, in diesem Zustand – das klappt niemals!“ Doch am Montag änderte sich das Bild grundlegend. Bei der Ankunft der ersten Lehrer begann zusammen mit der Community das große Aufräumen und Saubermachen. Die Gruppe um das Partner- und Projektmanagement der Stiftung lernte, dass diese Art der Kurzfristigkeit in Peru völlig normal ist, weil die Lehrer erst unmittelbar zum Schulbeginn anreisen. Zudem waren die Klassen während der Bauzeit in einem Interimsgebäude im Ort untergebracht.
Langsam füllte sich die Schule also mit Leben – pünktlich zum ersten Schultag nach den Ferien. Kristian erzählt: „Nachdem die Community die Schule auch noch aufwendig dekoriert hatte, war es sehr schön zu sehen, wie die Lehrer und die lokale Bevölkerung die Gebäude richtig für sich einnahmen.“
Emotional und unvergesslich – die Feier
Die feierliche Eröffnung der Schule war auch für die von weit her Angereisten etwas Besonderes. Vertreter der örtlichen Behörden waren ebenfalls anwesend und freuten sich offenkundig sehr über diese wichtige Schule. Die Stimmung wurde von vielen als hoch emotional wahrgenommen, was sich auch in der Eröffnungsrede widerspiegelte. Viele der Anwesenden konnten die eine oder andere Träne der Rührung nicht unterdrücken. Das vollgepackte Festprogramm enthielt viele Aktivitäten, bei denen sich die Teilnehmer untereinander kennenlernen konnte.
So gab es Gedichtvorträge von Schülern, Redebeiträge von Besuchern, Geschenkübergaben und ein gemeinsames Mittagessen. Diego berichtet von seinen Eindrücken beim Eröffnungsfest: „Die Feierlichkeiten waren unvergesslich und ich konnte richtig spüren, wie sehr die Menschen sich über das neue Schulgebäude freuten.“ Ein besonderer Höhepunkt war zweifellos die Arbeit des Künstlers Jade Rivera aus Lima, der eine Wand mit einem riesigen Mural gestaltete und im Rahmen der Feierlichkeiten erklärte. „Es war faszinierend, wie er akribisch Pinselstrich für Pinselstrich arbeitete und das Kunstwerk pünktlich zum Tag der Eröffnung präsentierte“, so der Partner-Manager.
Gemeinsam zum Erfolg
Das Projektteam hat bewiesen, dass der gemeinsame Einsatz für ein großes Ziel außergewöhnliche Erfolge ermöglicht. Dabei mussten auch Hindernisse wie starke Preisschwankungen im Bausektor, die Corona-Pandemie und eine politisch instabile Lage gemeistert werden, bis aus einer Vision eine nachhaltig wirksame Bildungsinfrastruktur entstehen konnte.
Eine große Bedeutung für die erfolgreiche Eröffnung hatte auch die Direktorin der Grundschule, Norma Chuquillanqui. Sie hatte darauf aufmerksam gemacht, dass es für die Kinder in der Umgebung keine Möglichkeit gab, ihre Bildung nach der Primarschule in der Sekundarstufe fortzusetzen. Viele Kinder mussten folglich ihre Schulausbildung nach dem Besuch der Grundschule abbrechen. Deshalb hatte die Schulleiterin lokale NGOs aufgesucht, die Kontakt zur PATRIZIA Foundation aufnahmen. Aus diesem Erstkontakt ist das Netzwerk mit mehreren Partnern entstanden. Dazu gehören neben der Community in Alto Sondoveni auch die Architektengruppe IntuyLab aus Lima, die das Projekt von Anfang an planerisch unterstützte, und die lokale NGO Semillas, die den Bau verantwortete.
Die Zusammenarbeit mit den Partnern vor Ort machte noch einmal deutlich, dass gerade langfristige Kooperationen und gute Beziehungen enorm wichtig sind: „In der modernen Entwicklungszusammenarbeit ist es sehr entscheidend, die Community vor Ort aktiv einzubinden. Sonst besteht die Gefahr, dass sie die neue Infrastruktur als ‚Projekt der Europäer‘ ansehen und nicht weiter pflegen oder für andere Zwecke nutzen“, erklärt Diego. Darauf zielt auch der Projektpate Nikolaus Moser ab: „Ich wünsche mir, dass die Partner, mit denen wir das Projekt zusammen umgesetzt haben, die Verantwortung für die Schule übernehmen, sie pflegen und auch weiterentwickeln. Sie können und sollen natürlich Dinge verändern, um die Schule so zu ihrer eigenen zu machen und sie als Basis für die Zukunft ihrer Kinder zu nutzen.“
Die nächsten Schritte
Um das Projekt baulich abzuschließen, braucht es noch kleinere Nacharbeiten. „Es war für uns und unseren Kooperationspartner apoprojekt wichtig, das gute Ergebnis persönlich zu sehen und nach den gemeinsam gemeisterten Herausforderungen und teils auch Rückschlägen zu sehen, was wir zusammen erreicht haben“, sagt Kristian. Diego fügt abschließend hinzu: „Die Nachhaltigkeit des Projekts ist uns ein großes Anliegen und wir werden uns auch in Zukunft darum kümmern, den Fortschritt und die Entwicklung der Schule zu dokumentieren, nachzuvollziehen und aktiv mitzugestalten.“ Nach der Reise wird nun ein gemeinsamer Projektabschluss erfolgen, bei dem der Instandhaltungsplan und ein Rahmenkonzept für die weitere Entwicklung der Schule in den nächsten 25 Jahren erarbeitet werden.
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